Vorzüglich: Florentine Krafft. © Christian Kleiner.

 

 

 

Freigänger. Anna Pabst.

Reportage.

Anna Pabst. Konzert Theater Bern.

Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt, 29. Januar 2019.

 

 

Das Ganze nennt sich "Reportage". Es geht um Menschen und Schicksale. Die Schicksale sind Realität. Die Menschen jedoch - Straffällige, Betreuer, Angehörige – werden von drei Schauspielerinnen wiedergegeben (vorzüglich: Florentine Krafft). Anna Pabst hat die Aussagen der Wirklichkeitsakteure verschriftlicht und ins Hochdeutsche übersetzt. Dann hat sie die Dokumentation, wie der Programmzettel schreibt, "inszeniert". Doch bei allem Respekt gegenüber der Thematik bleibt zweifelhaft, ob der Stoff zwingend auf die Bühne gehört und ob das Theater dazu mehr bringen kann als ein Magazinartikel, ein Dokumentarfilm oder eine Maturarbeit. Der Theaterkritiker, zuständig fürs Erfundene und künstlerisch Geformte, sagt nein. Für ihn gehört die "Uraufführung" ins Ressort Gesellschaft und nicht ins Feuilleton. Damit erhebt er Einspruch gegen die Entscheidung der Institution "Stücklabor - Neue Schweizer Dramatik". (Zu den Akten!)

 

Mit im Spiel: Jeanne Devos.

Nachdenklich: Grazia Pergoletti.

 
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