Alexander Ziegler. (Nachruf).

Zum Tod von Alexander Ziegler.

Schriftsteller, Schauspieler.

Radio DRS-1, Rendez-vous am Mittag, 12. August 1987.

 

 

Es isch liecht gsy, über en Alexander Ziegler z lächle, und das Lächle het i vielne Kreise ou zum guete Ton ghört, sogar bi mänge Schwule. Der Ziegler het äbe es dopplets Handikap gha: Är het es Aliege gha, wo für vieli pynlech isch, und er het's in ere Wys vorbracht, wo für vieli pynlech isch. Sys Aliege: Verständnis, Toleranz, Sympathie z schaffe für alli Forme vo schwuler Liebi, sogar für d Form vor Päderastie, der Liebi vom Ma zum junge Bursch, zum schöne Bueb. Das Aliege het er vorbracht im Boulevard-Stil, mit Schwarzwyss-Malerei, mit Übertrybig, mit Süesslichkeit, mit Sentimentalität, ja ou mit Selbstmitleid. Viel Lüt hei Müeh gha mit däm Selbstmitleid, u sie hei's am Ziegler usgleit als Narzissmus, als Egozentrik, u hei derby überluegt, dass ds Selbstmitleid vom Ziegler ou Usdruck vo syre Einsamkeit isch gsy, und en Appell a die andere, ne usezrysse us syre Truur und uf ne zuezga. Aber das het ds Gägeteil bewürkt: D Lüt sy uf Distanz zum Ziegler, u die Distanz het zuegno, je aggressiver der Ziegler worden isch.

 

Är aber het afe gseh, dass d Einsamkeit, won er sich drinne verlore het, nid nume bi de Schwule vorchunnt, und dass d Unterdrückig, wo die Schwule bsunders sensibel sy derfür, nid nume en Unterdrückig vo de Schwulen isch, sondern en Unterdrückig vor Selbstentfaltig und vor Liebesfähigkeit, en Unterdrückig vom Mönsch. U drum het är gfunde, syni Theme syge Theme, wo alli agönge, will sie direkt z tüe heige mit üsere Staats- u Gsellschaftsordnig. Der Ziegler het die afe agryfe, wo vor Situation profitiere. I sym letzte Stück isch är gäge d Zürcher Drogemafia los, u wenn der Ziegler vo Mafia gredt het, het er immer ou grad d Grossbanke i ds Visier gno, will er überzügt isch gsy, d Banke u d Gangster stecki unter eire Decki.

 

Dihr gseht: Es pynlichs Aliege, und e pynliche Stil. Der Alexander Ziegler isch dermit zum Don Quichotte vo de Schwyzer Schwule worde.

 

Är selber het d Tragik immer dütlicher empfunde, wo i dere Rolle liegt, und scho vor vier Wuche e Selbstmordversuech gmacht. Är het d Tragik gspürt und immer weniger gseh, was für ne enormi Rolle, ja vor hundert Jahr hätt me gseit: was für ne sägensrychi Rolle är dernäbe gspielt het, u zwar für die unzählige Schwule ir Schwyz, wo nid politisiert sy, wo nid so guet chöi schnure, eifachi Lüt, wo nid der Muet hei, mit ihrne Fründe und Eltere über ihri Veralagig z rede. Für sie het jetz der Alexander Ziegler gredt, und für sie het er bewürkt, dass d Türe ufgange sy, dass me ds Thema het chönne astäche. Der 27jährig Gmeindschryber het plötzlich chönne ds Buech "Die Konsequenz" choufe u syne Eltere uf ds Nachttischli lege, u das Buech het Brücke boue, glych, wie Zieglers Stück, eis dervo het synerzyt d Telearena zeigt. Die halbi Schwyz het zuegluegt u ds Thema "Homosexualität" agno. Der Alexander Ziegler also het ds Aliege vor sogenannte Dunkelziffer verträte, ds Aliege vom untere Teil vom Ysbärg. U dene Lüt, wo dunde im Dunkle stöh, isch es nie um ds Lächle gsy, wenn sie der Name Alexander Ziegler ghört hei. Jetz, won er gstorben isch, muess me das ou mal säge.

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