Wachtmeister Studer. Friedrich Glauser.
Schauspiel.
Jonathan Loosli. Bühnen Bern.
Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt, 6. Juni 2025.
Eine halbe Stunde vor der Aufführung begann es zu schütten. Die Premierengäste mussten im Park der Villa Morillon durch nasse Rasenbeete stapfen. Doch als sie den Halbkreis der schwarzen Plastikstühle erreichten, wischten schon fleissige Hände die Sitze trocken, und der Heilige Petrus stellte den Regen ab. Die Aufführung begann nah am Text. Jeanne Devos sprach die ersten Sätze des Kriminalromanklassikers von Friedrich Glauser ins Mikrofon. Dann begab sie sich in die Rollen von Erwin Schlumpf und Sonja Witschi, und zuweilen auch, wie das Original, in den Dialekt. Gleich hielten es David Berger und Jonathan Loosli, und alle zeigten: dieses Spiel macht uns Spass. Der Kritiker seinerseits fand: auch das Zuschauen. Denn da war ja noch der Mann, dem der Theatergott die Rolle des Wachtmeisters Studer auf den Leib geschrieben hat: der ausstrahlungsstarke Stéphane Maeder, die Karyatide des Berner Schauspiels. Man hätte also in Jonathan Looslis lebhafter Inszenierung mit einem durch und durch gelungen Theatervergnügen rechnen dürfen, wenn nicht nach 25 Minuten der wiederkehrende Starkregen sein Njet ausgesprochen hätte. Da aber die Schauspielleitung keinen Plan B vorbereitet hatte, bricht die Besprechung an dieser Stelle ab.
Vielfältige Situationen.
Unter freiem Himmel.
Im Morillonpark.